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Erste Eindruecke - Bangkok 1998
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Hardrockcafe betrifft war ich am Anfang etwas skeptisch, da ich
bisher bloss das Cafe in London kannte. Und da hat es mir nicht
sonderlich gefallen. War mir einfach zu spiessich. Aber in Bangkok
ist es wie so viele Sachen anders. Lockere Atmosphaere, nette Menschen
und sehr gute Livemusik. Dementsprechend heftig ist auch unsere
Wiedersehensparty mit den Freunden aus Bielefeld.
Nachdem wir wieder im Hotel sind, hocke ich mit meinem Kumpel Sylvio
noch sehr lange auf dem kleinen Balkon von unserem Hotelzimmer bei
ein paar Flaschen Singha. Wir muessen beide erst mal die ganzen
erlebten Eindruecke in aller Ruhe verarbeiten. |
Wir lauschen einfach der Mischung aus Strassenlaerm
und Stimmengewirr die durch die laue Nacht zu uns herrueberdringt
und begreifen so langsam wo wir sind. Es ist immer noch angenehm warm
und man hat das Gefuehl, als ob einem die feuchtwarme Luft zaertlich
streichelt. Am naechsten morgen beim Fruehstueck hatten wir ein kleines
Problem. Sylvio benoetigt zum Fruehstueck staendig zwischen zwei und
vier verschiedene Getraenke gleichzeitig. Die nette Bedienung dachte
sich dann wahrscheinlich bestellt er fuer alle. Dadurch konnte ich
meine Bestellung gar nicht erst aufgeben. Als sie dann zum Tisch zurueckkehrte
um die ersten Getraenke zu bringen und ich dann meine Bestellung aufgeben
wollte, laechelte sie zwar immer noch sehr nett, aber man merkte,
dass sie jetzt doch sehr verunsichert war und ueberhaupt nichts mehr
verstand. Zwei Leute am Tisch die etwa fuenf Getraenke gleichzeitig
bestellen, das kam ihr wahrscheinlich irgendwie sehr seltsam vor.
Aber nach einigem hin und her hatten wir dann doch alles was wir brauchten
und jeder laechelte und war zufrieden. Dieses kleine Problem sollte
uns dann aber dann den ganzen Urlaub lang verfolgen egal wo wir waren.
Aehnlich ging es uns staendig mit der Auswahl des Essens. Wenn wir
laengere Zeit am selben Ort waren, bestellten wir schon mal ein Gericht
was wir am Vortag schon gegessen hatten. Es kam aber oft vor, dass
wir dann etwas voellig anderes bekamen. Wir amuesierten uns immer
wieder koestlich darueber. Es ging sogar so weit, dass wir schon mal
vor der Bestellung eine kleine Wette abschlossen, wer heute die falsche
Bestellung erwischt. Aber wie soll man Bedienungen was uebel nehmen,
die einem mit einer solch entwaffnenden Freundlichkeit begegnen? Also
beschweren wir uns fast nie wenn etwas nicht funktioniert, sondern
ueben uns in asiatische Gelassenheit und geniessen den Ueberraschungseffekt.
Denn auf diese Art und Weise lernen wir Koestlichkeiten der thailaendischen
Kueche kennen, die wir aus Unwissenheit wahrscheinlich freiwillig
nie bestellt haetten. |
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