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Cambodia 2003
Siem Reap
 
 
   
Siem Reap
Bootsanleger in der Naehe von Siem Reap

Die Strecke von Phnom Penh nach Siem Reap legten wir mit dem Boot zurueck, die einmal taeglich diese Strecke ueber den Tonle Sap bewaeltigen. Abgeholt wurden wir von einem Taxifahrer den uns unser Taxifahrer aus Phnom Penh vermittelte. So gingen wir den massiven Belagerungen der Schlepper bei unserer Ankunft in Siem Reap aus dem Weg. Der Taxifahrer wartete wie vereinbart am mit einem Schild in der Hand am Pier und sollte uns die naechsten Tage in Siem Reap und in den Ruinen von Angkor begleiten. Wie sich zeigte war dieser Taxifahrer auch wieder ein Gluecksgriff, da er ein sehr netter Mensch mit guten Englischkenntnissen war.
Guesthouse im franzoesichen Kolonialstil in Siem Reap

Er schlug uns drei verschiedene Guesthaeuser fuer die Uebernachtung vor, wovon wir dann eins waehlten, welches sich etwas abseits vom Markttrubel Siem Reaps befand, aber das Zentrum von Siem Reap trotzdem recht schnell zu Fuss zu erreichen war. Das Guesthouse bot saubere Zimmer in einer renovierten Villa im franzoesischen Kolonialstil an. Die naechsten Tage gestalteten wir so, dass wir am fruehen Morgen mit dem Taxi zu den Ruinen von Angkor fuhren, in der Mittagshitze kurz zurueck ins Guesthouse kamen um zu duschen und in Siem Reap etwas zu essen um dann am Nachmittag wieder nach Angkor zu fahren. Durch des taegliche Mieten des Taxis inklusive Fahrer hatten wir einen recht guten Guide mit viel Individualitaet bei der Gestaltung unserer Unternehmungen.

Siem Reap ist ein kleines Staedtchen was architektonisch stark durch den franzoesichen Kolonialstil gepraegt ist. Natuerlich lebt es vor allen Dingen von den Touristen die Angkor besuchen moechten. Dem entsprechend bunt ist das Angebot auf den Maerkten und die Auswahl an Restaurants, durch wir jeden Abend schlenderten. Abschliessend blieben wir dann meist noch an einem kleinen Strassenladen gegenueber von unserem Guesthouse haengen, wo es nach Mitternacht dann das Bier nur noch aus Kaffeetassen gab. Erinntere irgendwie an die Prohibitionszeit. Vorher kehrten wir meist zum Abendessen in einer Pizzeria ein, die sehr gute kambodschanische aber auch internationale Kueche bot. An einem Abend fand direkt vor der Pizzeria eine Strassenkontrolle statt.
Typische Strassenszene Siem Reap

Soweit wir es beobachten konnten, ging es sehr kleinlich bei den Kontrollen zu und Fahrzeuge wurden sehr gruendlich durchsucht. Ploetzlich hallten noch Gewehrschuesse durch das naechtliche Siem Reap die nur wenige hundert Meter von unserem Restaurant aus abgefeuert wurden, so schien es jedenfalls. Auf jeden Fall kein so tolles Feeling und es wurde einem doch schnell wieder bewusst, dass man sich in einem innenpolitisch recht unsicherem Land befindet. Es war auch gerade die Zeit der letzten Phase des Wahlkampfes, da es in wenigen Wochen Praesidentschafstwahlen in Kambodscha geben sollte.

Die ersten Kinder schleichen sich mit verschmitztem Blick an unseren Tisch

Wie auch in Phnom Penh praegen bettelnde Strassenkinder das Bild des Staedtchens. Immer wieder wird in Reisefuehrern darauf hingewiesen, dass es besser ist auf die Betteleien nicht einzugehen, da diese Sachen in Banden organisiert sind. Unsere Erfahrungen waren da ein wenig anders, aber nur ein wenig. Wir sassen direkt an der Strasse in einem kleinen Restaurant am Hauptmarkt von Siem Reap. Es dauerte nicht lange da pirschten sich langsam die ersten Kinder an unseren Tisch. Das Personal wollte die Rasselbande gleich verscheuchen, was wir aber ablehnten. Geld gab es nicht, aber wir holten ein paar Snacks und Getraenke vom nahen Markt fuer die Kinder. Eine Dose Limo wurde von einem Kind sofort ungetrunken zurueck gebracht und dafuer bekam sie von der Verkaeuferin ein paar Riel.

Also doch mafiamaessig organisiert, war mein erster Gedanke. Aber nun kam es. Die Kleine rannte in die naechste Apotheke und kam mit ein paar Pillen wieder heraus, die sie einem aelteren Herrn gab, der in der Naehe unseres Tisches in einem Rollstuhl sass, da er keine Fuesse mehr hatte. Langsam und etwas zaghaft rollte er nun zu unserem Tisch. Er bedankte sich bei uns, dass wir seiner Tochter etwas gaben und er somit heute seine Schmerztabletten bekommen hat. Der Rasselbande begegneten wir nun jeden Tag bei unserem Bummel durch Siem Reap, aber nie wieder wurden wir von den Kindern massiv angebettelt, sondern es kam immer nur ein froehliches "Hello" und "How are you?". Verstehe das alles wer will, auf jeden Fall ist Siem Reap ein angenehmes Staedtchen fuer einen kurzweiligen Aufenthalt in der Naehe der Ruinen von Angkor.
Strassenkinder in Siem Reap